Mütter klagen an: "Niemand hat uns geholfen!"

“Da wir ein kleines Kind hatten, blieb ich zu Hause und mein Exmann ging arbeiten. Als unser Kind größer wurde, fingen die Probleme an. Ich wollte ebenfalls arbeiten gehen, aber er schaffte es immer wieder es mir auszureden. Irgendwann hat er es mir sogar verboten. Er rechnete aus, wie viel Geld ich für den Wocheneinkauf ausgeben darf, verwaltete das Kindergeld und alle Einkünfte. Ich durfte keinen Cent mehr ausgeben, sonst hätte es Konsequenzen gegeben. Mit einer gefälschten Vollmacht löste er sogar mein Bankkonto auf.  Es war eine schlimme Zeit, dominiert von Abhängigkeit und Machtlosigkeit. Ich fühlte mich absolut wehrlos.

Nach den Umgängen mit seinem Vater zeigte mein Sohn zunehmend auffällige Verhaltensweisen. Er hat sich auf der Rückfahrt immer mit seinem Stofftier geschlagen. Er hat teilweise kein Abendbrot mehr gegessen. Er hat nicht mehr mit mir geredet. Hat apathisch an die Wand gestarrt. Ich habe alles dokumentiert. Ich habe sogar dokumentiert, dass der Kindsvater ihn mal völlig durchnässt und ungewickelt, ungewaschen mit zwei verschiedenen Schuhen vom Umgang am Wochenende zurückgebracht hat. Ich habe das sogar gefilmt, damit mir jemand glaubt, wie ich mein Kind entgegengebracht bekommen habe. Aber nein, "der Vater bemüht sich", hieß es."

“Ich trennte mich nach einer gewaltvollen Beziehung kurz nach der Geburt unserer Tochter. Das Jugendamt wurde involviert, weil der Vater nicht aufhörte mich zu terrorisieren. Ich war sicher, dass mir und meinem Kind dort geholfen wird. Er stalkte mich, sprach Drohungen aus, lauerte mir auf. Ich war ständig bei der Polizei und erstattete Anzeige. Man könne mir erst helfen, wenn wirklich etwas passiert. Was solle denn noch geschehen?! Das Jugendamt glaubte mir nicht. Ich sei gegenüber dem Vater bindungsintolerant – ich wolle ihm die Kinder vorenthalten und denke mir die Gewaltvorfälle aus. Ich sei psychisch nicht auf der Höhe und instrumentalisiere die Kinder. Das Familiengericht hat ein Wechselmodell entschieden. Ich musste meine Tochter zu dem Vater in die Hölle geben. Sie hat jedes Mal geschrien, wenn sie zu ihm musste. Sie war voller Angst und klammerte sich an mich. Ich musste sie von mir reißen. Es war so schrecklich! Nach Jahren kam raus, dass der Vater unsere Tochter geschlagen und psychisch misshandelt hat. Ich habe es die ganze Zeit gesagt, niemand hat mir geglaubt. Ich wollte meine Tochter beschützen. Das Jugendamt, die Polizei, das Familiengericht – niemand hat uns geholfen!“

„Mir wurde zu verstehen gegeben, dass das Jugendamt mit „Beziehungsproblemen“ nichts zu tun hat und nur für Kindschaftssachen zuständig ist. Mir wurde gesagt, ich müsse das trennen - die Beziehungsebene und die Kindschaftssache. Das eine habe mit dem anderen nichts zu tun. Auch wenn er mich sexuell missbraucht hat, könne er trotzdem ein guter Vater sein… Bezüglich des Vaters war dem Jugendamt hingegen immer wichtig darauf hinzuweisen, wie viel Mühe er sich gibt.“

„Das strafrechtliche Verfahren wurde mangels öffentlichen Interesses eingestellt. Deshalb ging das Jugendamt Frankfurt am Main davon aus, dass keinerlei physische Gewalt stattgefunden habe, obwohl es eine Wegweisung gab, die zeitlich unbefristet war. Sobald ich nur die leiseste Sorge vor weiterer Gewalt äußerte, wurde ich dargestellt als umgangsverweigernde, rachsüchtige und psychisch kranke Person. Das Jugendamt stellte den Vater als das eigentliche Opfer dar und tat alles, um mir das Kind zu nehmen. Auch weitere Kinder (nicht mit demselben Vater) versuchte mir das Jugendamt zu nehmen. Beim letzten wollte man mir mein Kind direkt nach der Geburt in der Klinik nehmen. Dazu hatte das Jugendamt sämtliche Kliniken im Rhein-Main-Gebiet angeschrieben. Zum Glück unterstützen die Ärzte dieses Vorgehen nicht.“

„Mein Ex-Partner war mir gegenüber gewalttätig. Meine Kinder haben das natürlich mitbekommen. Im Sommer 2022 spitzte sich die Gewalt zu. Ich habe mich entschieden meinen Mann zu verlassen und ins Frauenhaus zu gehen, um mich und meine Kinder zu schützen. Daraufhin hat mein Ex-Partner mich wegen Kindesentführung angezeigt. Er wollte sich rächen, weil ich ihn verlassen habe.“

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